Freitag, 28. November 2014

Letzte Färbungen ...


 mein kunterbunter November

... ja und gestern habe ich nun mein Färbehäuschen aufgeräumt, gesäubert und für den Winterschlaf vorbereitet. Blau wurde zuvor noch eimal gewünscht und natürlich durften ein paar Überfärbungen zu Lila und Grün nicht fehlen. Spinnen, stricken, Wolle wickeln, filzen und natürlich neun selbstgebackene Stollen haben den November doch wie im Flug vergehen lassen. Nun stecke ich in den Vorbereitungen für die kommenden Weihnachtsmärkte und freue mich auf die vorweihnachtliche Zeit.

Liebevoll gestaltete Weihnachtsgestecke schmücken nun das Haus

4 Wochen

4 Wochen lang ist der Advent,
4 Wochen in denen ein Kerzlein brennt,
4 Wochen der Entspannung und Ruhe
4 Wochen in denen man Gutes tue
4 Wochen wo man sich macht bereit,
auf die schöne Weihnachtszeit.
Achim Schmidtmann

Mit diesem kleinen wie ich finde so passenden Gedicht wünsche ich euch eine schöne besinnliche Adventszeit.



Eure Sheepy

Sonntag, 9. November 2014

Färben mit Ligusterbeeren



Ligusterbeeren- Fäbungen

Bevor ich in die Ligusterbeerenernte gehen wollte, probierte ich erstmal aus, ob sich der Einsatz lohnt. Ligusterbeeren hatte ich, so wie im Buch von E. Prinz beschrieben, im letzten Jahr getrocknet und bereitete die Flotte nach Rezept zu.

 immer neue Proben nach längeren Kochzeiten -
die Proben wurde zwar heller, aber nicht blau

Das Ergebnis also sehr ernüchternd, obwohl ich in einem anderen Blog gelesen hatte, man bräuchte etwas mehr Geduld. Mehrfach ließ ich den Sud köcheln. im Buch stand etwas von einer halben Stunde!!! Fazit: Keine Blaufärbung dafür ein enormer Energieverbrauch. Werde ich auch nicht noch einmal probieren, denn ...
So schnell stecke ich ja den Kopf nicht in den Sand, stiefelte los und holte mir ein paar frische Beeren von meiner Hecke. Diese zerquetschte ich und ließ alles eine Stunde köcheln. Schon der Schaum schimmerte vielversprechend bläulich. Ja und dann ging es mal wieder wunderlich zu in meiner Färbeküche.

Jeder Zug wurde bei gleichen Material anders, von grün ... bis petrol war alles dabei. Solch ein breites Farbspektrum hatte ich das letzte Mal mit roten Zwiebelschalen erzielt und ... vergessen war der trockene Ligusterbeerenflop.

Meinen nächsten Versuch startete ich mit eingefrorenen Ligusterbeeren. Ob es Unterschiede geben wird???

Auf alle Fälle ließen sich die Beeren wesentlich leichter zerquetschen und ich färbte mit einer Minimenge verhältnismäßig viel. Auch hier wieder total verschiedene Grün- Petrol- Töne.

Bei manchen Strängen habe ich zum Abbinden Garn mit Baumwolle verwendet und dieses war nun hellblau. Sollte  bei Leinen und Baumwolle eine Blaufärbung mit frischen Beeren möglich sein??? Noch habe ich einige Ligusterbeeren zum ernten und wenn das Wetter so traumhaft frühlingshaft bleibt, werde ich dieser Frage noch auf den Grund gehen können.

Mein Fazit: Eine tolle facettenreiche Färbung mit Suchtfaktor...

schwärmende Inselgrüße
eure Sheepy









Samstag, 8. November 2014

Rote Bambusblüten ...



... weckten in diesem Jahr mein Interesse. Oft kommt der Frost viel früher und mein Bambus schafft es dann nicht Blüten an zu setzen.
Also schnell ein neues Experiment im Färbehaus, denn Färbungen mit roten Schilfblüten sind ja bekanntlich ein Traum in Grün. Beim näheren Hinschauen aber sieht man, das die Bambusblüten nicht wirklich rot sind, sondern nur die Samenstände - ob das für einen Grünton reicht? Egal ich wollte es wissen und kochte ca. 200g Blüten eine Stunde aus. Schon die Flotte sah nicht nach grüner Färbung aus, aber wenigstens ein Gelbton könnte raus kommen. Tja und da war sie wieder - eine Wundermichfärbung.

Gelb -leichter Grünstich der erste Zug (rechts) und ein viel kräftigerer Orangeton der zweite Zug (links). .... grübel... Mehr Züge habe ich nicht gemacht, weil noch andere Experimente warten. Unter Grünfärbungen kann die Bambusblütenfärbung jedenfalls nicht notiert werden.

Was sonst noch so im Färbetöpfchen köchelt ???

Liebe farbige Inselgrüße und ein schönes Herbstwochende wünscht euch
eure Sheepy

Donnerstag, 6. November 2014

In der Vielfalt der Pflanzenfarben ...




... schwelgen und noch einmal den Sommer Revue passieren lassen, einfach nur schwärmen, im Kopf immer tausend Ideen und doch nur zwei Hände. Für mich einfach der schönste Lohn nach einer Färbesaison. Auch nach so vielen Jahren Pflanzenfärberei gab es wieder jede Menge - AAA- ..., OOO- ..., Mhhhh- ... Naja- ..., grübel-... Ach ist das toll geworden- .. Effekte. und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Sommer.


Erstmal will dieser farbige Schatz aber verarbeitet werden und so habe ich einfach in mein Vorratsregal gegriffen, ach ich könnte ewig da verweilen.... ein paar Farben sortiert, kardiert, versponnen  und verstrickt ...

 Regenbogenfarben - Pflanzenfarben

Kreiselweste aus den Farben der Natur und vom Regenbogen ist noch sehr viel übrig ... ;O)

Nun sollen ja auch hier ein paar graue Tage kommen, dann gehe ich immer mal in mein Färbehäuschen und schon ist wieder Sommer ...

Liebe farbenfrohe Inselgrüße
Eure Sheepy

Mittwoch, 5. November 2014

Färben mit Pilzen



Nach einem superschönen Oktober mit einem langen Inselhüpfurlaub habe ich meine Färbetöpfe noch einmal angefeuert. Auf einem herbstlichen Waldspaziergang fanden wir leider kaum noch essbare Pilze, dafür eine Menge Färbepilze wie den blutblättrigen Hautkopf.


Schon im letzten Jahr konnte ich ein Färbexperiment starten und war begeistert. Leider war das Sammeln bisher doch recht mühsam. Nicht so in diesem Jahr. Die Hautköpfe waren recht groß und standen auch nicht so vereinzelt. Trotzdem habe ich doch mit Bedacht gesammelt, damit ich im nächsten Jahr ebenfalls diese lohnende Färbung köcheln kann.

Drei Züge und eine Übernachtung in der Färbflotte ergaben verschiedene Rot- bis OrangeTöne , viel ergiebiger als im letzten Jahr ...



... und je nach Lichteinfall leuchten die Farben  anders,. Genau das macht ja wieder den Scharm der Pflanzenfarben aus. freu ...

Zum Post " Cochenille- Experiment" gab es Anfragen, ob es nötig wäre die Läuse zum Färben zu nehmen, es wären ja Tiere, welche getötet werden.
Nun ich denke wir Pflanzenfärberinnen gehen sehr bewusst mit unserer Umwelt um, sammeln behutsam und mit Bedacht unsere Färbdrogen. Natürlich sind Cochenille kleine Lebewesen, aber mal ganz ehrlich, würde uns Salat aus dem Garten mit Schnecken und Blattläusen schmecken. Mir jedenfalls nicht.  Ich war bei Betty im Frühjahr zu Besuch und ich hatte nicht den Eindruck, das sie die Läuse aus Profitgier tötet. Es ist auf dieser Insel Tradition, mit Cochenille zu färben. Betty hat sich ebenfalls Gedanken gemacht und mir folgende Zeilen geschrieben:
Hallo liebe Kerstin,
die letzten Wochen habe ich auch viel an dich gedacht, kein Wunder, du warst ja auch beim Färben mit der Grana Cochenilla. Vielen Dank für deine Mühe und den schönen Ergebnissen.
Hier noch eine Anmerkung zu den Läusen:
Abertausende Insekten und Läuse werden täglich vergiftet, vergast, mit Chemikalien versucht in den Griff zu bekommen, damit wir die Ergebnisse im Supermarkt kaufen können. Auch der Kleingärtner greift zu, mit den Fingern oder mit milder Seifenlauge oder sogar mit einer chemischen keule- nach vergeblicher Mühe der Plage Herr zu werden.
Ich sehe die Opuntien auf dem Campus in der trockenen Sommerhitze vor Afrika, wie sie dem Wasssermangel und den Läusen erliegen. Vor vielen Jahren, die alten Palmeros erzählen mir von den alten Zeiten, wo viele Pesetas für das Sammeln bezahlt wurde- aufgewogen mit Gold- sammelten hier viele Leute.
Aufmerksam bewege ich mich im Campo, sammle die Läuse ein und reinige die Opunien, welche dankbar dafür aufatmen. Tunera Früchte sind sehr gut zur Krebsvorbeugung.
Auf die Frage hin, ob ich denn eine Laus sein möchte:
... wenn ich bei mir gerntet, gesäubert, gesiebt, und getrocknet, gemorst, befärbt und dann in einer wunderschönen Farbe transformiert im Regenbogen wirken darf ...

Origenes (ca.185- 253 n. Chr.)
"Verstehe, dass du innerhalb deiner selbst herden der Ochsen... Herden der Schafe und Herden der Ziegen hast...
Verstehe, dass in dir auch die Vögel des Himmels sind. Und wundere dich nicht, dass wir sagen, dieses sei in dir;
verstehe dass Du auch eine zweite kleine Welt bist und das in dir Sonne, Mond und Sterne sind."

Vielen Dank Betty für diese Zeilen.




... und Vorsicht vor E 120, denn noch heute finden die Farbstoffe unter diesem Kürzel ihren Einsatz in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Welche Mengen da verarbeitet werden und wie diese gewonnen werden, möchte ich mir dann auch nicht vorstellen.

Ich finde es gut, wenn auch einmal solche Fragen aufgeworfen werden, unterschiedliche Meinungen verrtreten werden und danke euch für eure Kommentare.

Nun geht es aber wieder in die Färbeküche, denn es warten noch ein paar Experimente in den Töpfen.

Liebe sonnige Inselgrüße auch auf die Insel La Palma

Eure Sheepy